7. Tauhid: Die Einzigkeit Gottes in Tora, Psalmen, Evangelium und Koran

Das Evangelium war die Heilige Schrift, die Allah – Lobgepriesen und Erhaben ist Er – auf die Erde niedergesandt und Seinem Propheten und Messias, Jesus Sohn der Maria, gegeben hat, damit er sie den Menschen predigte. So steht es im Koran, und so kann es leicht hergeleitet werden, nach Durchführung einer Analyse relevanter Verse aus dem Neuen Testament. Aber das Evangelium war wiegesagt nicht die einzige Heilige Schrift, drei weitere Bücher sind die Tora, die Psalmen und der Koran. Und das Evangelium war nicht einmal das einzige Buch, das dem Messias zur Disposition stand, sondern da war auch noch die Tora.

Wir haben bisher jedoch noch nicht die wichtige Frage beantwortet, wie Gott sich in diesem Evangelium selbstdargestellt hat? Hat Er gesagt, dass Er einen Sohn genommen hat? Kann die Aussage: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ im Evangelium gestanden haben?

In Sure „die Biene“ finden wir einen Hinweis auf die gleichförmige Botschaft, die Allah an die Menschheit gerichtet hat. Seit Menschheitsgeschichte waren die Kommunikationsmittel die Heiligen Schriften und die Propheten. Und nach Bedarf wurde den Propheten eine schon bestehende Schrift oder eine neue Schrift gegeben. Aber die Botschaft darin wurde nicht verändert. Warum sollte sie? Wenn es Schriften gibt, die eine andere Botschaft darstellen, dann ist es plausibel davon auszugehen, dass Menschen etwas verändert haben. Also in Sure „die Biene“ lesen wir: „Und Wir haben vor dir nur Männer gesandt, denen Wir (Offenbarungen) eingegeben haben…(43). (Wir haben sie gesandt) mit den klaren Beweisen und den Büchern der Weisheit [Schrift des Ibrahim, Tora, Psalmen und Evangelium]. Und Wir haben zu dir die Ermahnung [Koran] hinab gesandt, damit du den Menschen klar machst, was ihnen offenbart worden ist, und auf dass sie nachdenken mögen (44). …Haben sie nicht auf (all) die Dinge gesehen, die Allah erschaffen hat, wie sich ihre Schatten nach rechts und links wenden, indem sie sich demütig vor Allah niederwerfen? (48). Vor Allah wirft sich (alles) nieder, was in den Himmeln und auf der Erde an Tieren ist, und (auch) die Engel, und sie verhalten sich nicht hochmütig (49). Sie fürchten ihren Herrn über sich und tun, was ihnen befohlen wird (50). Allah hat gesagt: Nehmt euch nicht zwei Götter. Er ist nur ein Einziger Gott. Vor Mir (allein) sollt ihr Ehrfurcht haben (51).“ (Koran, 16, 43-44 und 48-51). Und so ist der Koran die Ermahnung dessen, was Menschen schon vordem aus ihren zuständigen Schriften wussten, nämlich dass es nur Den Einen Gott gibt, Allah, Der alles andere erschaffen hat und Der allein anbetungswürdig ist. Zu Seinen Geschöpfen gehören der Messias Jesus, seine Mutter, ja sogar der Heilige Geist Engel Gabriel. Niemand von ihnen ist würdig angebetet zu werden.

Interessant ist zu diesem Thema auch folgende Versgruppe aus Sure „der gedeckte Tisch“: „Und wenn Allah sagen wird: „O Jesus, Sohn Marias, bist du es, der zu den Menschen gesagt hat: `Nehmt mich und meine Mutter zu zwei Göttern  außer Allah`?“  [Dann] wird er sagen: „Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu, etwas zu sagen, wozu ich kein Recht habe. Wenn ich es (doch) gesagt hätte, dann wüsstest Du es ja. Du weißt, was in mir vorgeht, aber ich weiß nicht, was in Dir vorgeht. Du bist ja der Allwisser der verborgenen Dinge. (116). Ich habe ihnen nur gesagt, was du mir befohlen hast, (nämlich): `Dient Allah, meinem und eurem Herrn!` Und ich war über sie Zeuge, solange ich unter ihnen weilte. Seitdem Du mich abberufen hast, bist Du der Wächter über sie. Du bist über alles Zeuge. (117). Wenn Du sie strafst, so sind sie Deine Diener, und wenn Du ihnen vergibst, so bist Du ja der Allmächtige und Allweise“ (118). Allah wird sagen: „Dies ist der Tag, an dem den Wahrhaftigen ihre Wahrhaftigkeit nützt.“ (119).“ (Koran, 5, 116-119).

Wie wir wissen, folgte auf Jesu Abberufung die Spaltung der Gemeinden. Die erste Abspaltung war die der Christen unter Paulus von Tarsus und eine andere hellenistische Gruppe unter einem gewissen Apollos. Daraufhin folgte die Aufspaltung der Christen in Nestorianer, Jakobiten, Arianer, Katholiken, Byzantinische Kirche, syrisch-Orthodoxe und viel andere mehr. Zu diesen Gruppen sagte der Allmächtige: „Doch die Gruppierungen wurden uneinig untereinander; dann wehe denjenigen, die ungläubig sind, vor dem Erleben eines gewaltigen Tages.“ (Koran, 19, 37). Die Abspaltung diverser Gruppen vom Nazarenertum erfolgte ebenfalls. Einige Nazarener übernahmen das christliche Dogma: den Gottessohn und die Heiligenverehrung. „…die Nazarener sagen: ´der Messias ist Allahs Sohn` Das sind Worte aus ihren (eigenen) Mündern. Sie führen ähnliche Worte wie diejenigen, die zuvor ungläubig waren… Wie sie sich abwendig machen lassen“ (Koran, 9, 30). „Sie haben ihre Gelehrten und Mönche zu Herren genommen außer Allah, sowie den Messias, Sohn Marias, wo ihnen doch nur befohlen worden ist, einen einzigen Gott anzubeten“ (Koran, 9, 31). „…viele von den Gelehrten und den Mönchen verschlingen fürwahr den Besitz der Menschen auf niedrigste Weise und halten von Allahs Weg ab. Diejenigen, die Gold und Silber horten und es nicht auf Allahs Weg ausgeben, denen verkünde schmerzhafte Strafe“ (Koran, 9, 34).

Später ging aus dem Christentum die katholische Kirche hervor und es gelangten noch mehr äußere Einflüsse in diese Religion. Im vierten Jahrhundert konvertierten im Römischen Weltreich zahlreiche Heiden zum Katholizismus und führten die heidnische Trinität ein. Und über sie hat der Allmächtige folgende Worte bereit: „Fürwahr ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Gewiss, Allah ist der Messias, der Sohn Marias“, wo doch der Messias (selbst) gesagt hat: „O Kinder Israels, betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn!“ Wer Allah (etwas) beigesellt, dem verbietet fürwahr Allah das Paradies, und dessen Zufluchtsort wird das (Höllen)feuer sein. Die Ungerechten werden keine Helfer haben.“ (Koran, 5, 72 ) und „Fürwahr, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Gewiss, Allah ist einer von dreien.“ Es gibt aber keinen Gott außer Dem Einen Einzigen. Wenn sie mit dem, was sie sagen, nicht aufhören, so wird den Ungläubigen von ihnen ganz gewiss schmerzhafte Strafe widerfahren.“ (Koran, 5, 73).

Das Dogma der Dreifaltigkeit ist Übertretung des Erlaubten, und der Allmächtige warnt vor diesem Unglauben: „O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt gegen Allah nur die Wahrheit aus! Der Messias Jesus, der Sohn Marias, ist nur Allahs Gesandter und Sein Wort, das Er Maria entbot, und Geist von Ihm. Darum glaubt an Allah und Seine Gesandten und sagt nicht: „Drei“. Hört auf (damit), das ist besser für euch! Allah ist ein Einziger Gott. Prei sei Ihm (und Erhaben ist Er darüber), dass Er ein Kind haben sollte! Ihm gehört (alles), was in den Himmeln und was auf der Erde ist, und Allah genügt als Sachverwalter.“ (Koran, 4, 171).