Die Religion der Nazarener und der Islam

Authentische Dokumentation über den Messias und die Nazarener 

Warum interessiert sich im Abendland niemand für die Frage, wie denn Jesus lebte, wie er dachte, was er aß, was seine Bedürfnisse waren und vor welchen Problemen er stand. Weder seine Mutter, noch seine Apostel werden erwähnt, nicht in Zeitungsartikeln noch in Beiträgen sonstiger Medien noch in irgendwelchen Diskussionen.

Ist das Thema altmodisch geworden? Man geht ja auch nicht mehr zur Kirche. Oder gibt es einfach kein Ohr mehr, das hinhört, wenn die Apostel so dargestellt werden, als seien sie Helden und Supermänner aber keine Menschen? Oder wirken all die kirchlichen Predigten eher irreal und abstoßend?

Das ist eigentlich schade, denn es wäre doch interessant über das Leben des Messias genau so informiert zu sein wie zum Beispiel über Cäsar oder Augustus. Über die beiden haben wir genaueste Kenntnis durch verschiedene Quellen, die ihr Leben dokumentieren.

 Und dabei gibt es andere Quellen als das neue Testament, die uns die fehlenden Informationen über den Messias, die Apostel oder generell über die Nazarener geben könnten: apokryphe Evangelien und Apostelgeschichten, Ketzerkataloge, die Pseudoklementinen, die historischen Schriften des Flavius Josephus, die Briefe des Ignatius… Die Liste ist lang. Wäre es also nicht ein interessantes Unterfangen über das Leben des Messias oder der Apostel genauestens zu dokumentieren? Wie lebten sie? Welche Freuden hatten sie? Welche Probleme hatten sie? Wer waren Familienangehörige? Was gehörte zu ihrem Alltag? Was glaubten sie? Und was genau gehörte zu ihren rituellen Vorschriften?

Aber wir müssen darauf gefasst sein, dass wir Widersprüche zur christlichen Darstellung der Ereignisse bekommen. Denn was wir wollen, ist authentische Geschichte, wir wollen keinesfalls christlichen Dogmatismus untermauern.

Bedeutung des Begriffes „Nazarener“

Das Problem beginnt schon mit der Erklärung des Begriffes „Nazarener“. Nach christlichem Verständnis stamme der Name von der Stadt Nazareth. Christen assimilieren den Namen und Titel des Messias, „Jesus der Nazarener“, mit „Jesus von Nazareth“. Tatsächlich ist aber der Name „Nazareth“ für die Ansiedlung frühestens ab dem dritten Jahrhundert bestätigt.[1] Deshalb kann man davon ausgehen, dass die Stadt ihren Namen von den Nazarenern ableitet, die in Galiläa zu Hause waren, aber nicht umgekehrt.

Im Grunde gehört das Wort „Nazarener“ der semitischen Sprachfamilie an und bedeutet „derjenige, der hilft/unterstützt/festhält[2]. In der Tat nannten sich „Nazarener“ diejenigen, die zur Gemeinde des Messias Jesus gehörten. Die Apostel waren die ersten gewesen, die diesen Namen trugen, weil sie dem Messias in seiner Mission und gegen seine Widersacher halfen und beistanden. Als [nämlich] Jesus unter seinem Volk ihren Unglauben wahrnahm, sprach er: „Wer sind meine Helfer [auf dem Weg hin] zu Allah?“ Da sagten die Apostel: „Wir sind Allahs Helfer[3]. Wir glauben an Allah, und bezeuge, dass wir (Ihm) ergebene Muslime sind!“[4]

Außerbiblische Literatur bezeugt, dass Nazarener nicht mit Christen identisch waren.

Aber auch in christlichen außerbiblischen Schriften findet sich der Begriff Nazarener: in einigen Schriften des Hieronymus, in Epiphanius von Salamis Panarion[5] und in Eusebius von Caesareas „Kirchengeschichte“. Diesen drei Informanten zufolge glaubten die Nazarener an die Einzigartigkeit Gottes, an die Jungfrauengeburt, an die Wiederauferstehung der Toten, und sie bestätigten Jesus den Sohn der Maria als den Messias. Sie befolgten einen strikten Monotheismus, hielten sich an das Gesetz des Moses, heiligten den Sabbat und lasen ihre Heiligen Schriften in Hebräisch. Das Dogma der Trinität war ihnen fremd. Und dann lesen wir im Katalog des Epiphanius etwas ganz Besonderes, nämlich dass die Nazarener nicht mit Christen identisch waren. Er schrieb, dass sie (die Nazarener) „sich… von Christen dadurch unterscheiden, dass sie sich noch strikt an das Gesetz hielten wie Beschneidung, Sabbat“ usw.[6]

Selbst nach der Bibel waren Christen und Nazarener verfeindete Parteien.

Dass Nazarener und Christen[7] der apostolischen Zeit zwei Bezeichnungen für eine und dieselbe Religionsgemeinschaft gewesen waren, ist recht fragwürdig. Das bestätigt sich auch besonders, wenn man die biblischen Paulusbriefe mit den apostolischen Briefen vergleicht. Sie decken tatsächlich auf, dass Nazarener[8] und Christen[9] zwei gegnerische Gemeinden bildeten. Diese Briefe waren nichts anderes als Wortduelle zwischen den Parteien: zwischen den Aposteln, als Vertretern der Nazarener, und Paulus, dem Vorsteher einer kleinen Sekte, die „Christen“ genannt wurde. Nehmen wir zum Beispiel den Satz des Paulus: „Weil wir aber erkannt haben, dass der Mensch nicht durch Werke des Gesetzes gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus“[10] und vergleichen ihn mit der Antwort des Apostel Jakobus: „Willst du also einsehen, du unvernünftiger Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist? Denn wie der Körper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot ohne Werke.“[11] Diese beiden Aussagen weisen nicht etwa geringe Unstimmigkeiten auf, sie schließen sich schlichtweg gegenseitig aus. Deshalb können sie nicht von derselben Geisteshaltung herrühren.[12]

Paulus entkoppelte die weltlichen Angelegenheiten von der Religion

Im Rahmen dieser Kontroverse ist auch ein ganz bestimmter Punkt zu nennen, der viele Jahre später verheerende Auswirkungen hatte. Paulus von Tarsus verbat den Christen sich weltliches Wissen anzueignen. Er schrieb an die Korinther: „Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden… Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt für Torheit erklärt?[13] Und er schrieb an die Galater: „damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird niemand gerecht.“[14] Damit koppelte er weltliche Angelegenheiten von religiösen ab.

Christen der folgenden Generationen, wie der Apostelgeschichtsschreiber Lukas, verhüllten und beschönigten diese Konfrontationen. Dadurch haben sie uns nun ein verzerrtes Bild über die damaligen Geschehnisse hinterlassen. Aber in den Gemeinden, die in den folgenden Jahrhunderten den Nazarenern nahestanden, setzte sich das feindschaftliche Bild gegen Paulus durch.[15]

Das Christentum nach der Lehre des Paulus besaß alle Voraussetzungen, um in ein dunkles Mittelalter zu verfallen.

Das Christentum, das sich aus der Lehre des Paulus von Tarsus entwickelte, stimmte daher weder mit der Lehre der Apostel noch mit der Lehre des Messias überein. Die Verneinung aller gesetzlichen Verpflichtungen durch Paulus hatte zur Folge, dass Christen den vom Messias geforderten frommen Handlungen, wie zum Beispiel Tischsatzungen, Behandlung der Kranken usw. nicht mehr gezielt nachgingen. Das hatte auch zur Folge, dass sie mit nichts, was die materielle Welt betrifft, zu tun haben wollten. Einrichtungen wie Bibliotheken und Akademien aus der Zeit des griechischen Heidentums wurden geschlossen, teilweise auch verbrannt. Zahlreiche Werke mit unschätzbarem Wert für die Wissenschaften, insbesondere für die Medizin, wurden am Ende der Antike vom aufstrebenden Christentum vernichtet. Ebendieses Christentum übernahm zielstrebend die Herrschaft in einer Zeit, die wir heute dunkles Mittelalter nennen.

Entfremdung vom Ursprung

Die weitere Evolution des Christentums während des Mittelalters bis zum heutigen Tag hat darüber hinaus bewirkt, dass diese Religion sich stets weiter von ihrem Ursprung entfremdet hat. So nahmen sie zahlreiche Elemente aus heidnischen Religionen auf. Das Dogma der Dreifaltigkeit entnahmen sie der römisch-griechischen Mythologie[16], die Auferstehungsgeschichte und das Osterfest dem römisch-keltischen Heidentum[17] und das Weihnachtsfest dem heidnischen iranisch-römischen Sonnenkult, in dessen Zentrum die Gottheit Mithra[18] stand. Die Heiligenverehrung übernahm das katholische Christentum aus den hellenistischen Heroenkulten[19] und die Marienverehrung führten sie ein, um den Kulten der heidnischen Göttern Kybele und Isis etwas entgegen zu setzen.[20] Das Papsttum wurde im vierten Jahrhundert eingeführt, als es darum ging die Position des römischen Bischofs hervorzuheben und den Katholizismus im Gegensatz zum Arianismus zu stärken[21].

Was also den christlichen Glauben und die äußere Erscheinung des Christentums betrifft, so sind beide nichts anderes als aus dem antiken Heidentum übernommene Vorstellungen, und das bis zur heutigen Zeit. Auf keinen Fall gibt die christliche Religion jedoch das wieder, was der Messias Jesus seinen Mitmenschen vermittelt hatte.

Die Lehre des Messias nach islamischer Quelle

Wie also ist es dann möglich, die Lehre des Messias wiederzuerlangen? Dazu bräuchte man das Evangelium, das er predigte. Diese Heilige Schrift ist aber verschollen. Eine Möglichkeit, seine Lehre wiederherzustellen, öffnet sich jedoch, wenn man die Worte des berühmten Gelehrten, Hans Joachim SCHOEPS (1909-1980) liest: „Und somit ergibt sich als Paradox wahrhaft weltgeschichtlichen Ausmaßes die Tatsache, dass das Judenchristentum[22] zwar in der christlichen Kirche untergegangen ist, aber im Islam sich konserviert hat und in einigen seiner treibenden Impulse bis in unsere Tage hinein reicht.“[23] In seinem Werk, „Theologie und Geschichte des Judenchristentums“, hat H.-J. Schoeps die wesentlichen Züge herausgearbeitet und zusammengetragen, die das Nazarenertum so sehr charakterisierten. Viele dieser Eigenschaften liegen heute der islamischen Religion zugrunde.

Glaube und Leben der Nazarener

In der Lehre ihres Glaubens zeichneten die Nazarener sich dadurch aus, dass sie in Jesus einen normalen Menschen, also einen Menschensohn und keinen Gottessohn sahen. Sie sahen in ihm einen Propheten, den erwarteten Messias, einen Diener Gottes[24], dessen Besonderheit darin liegt, dass er von Gott erwählt worden war. Sie vertraten einen strikten Monotheismus, verneinten den Gottessohn-Titel für Jesus[25] und sahen den künftigen Tod des Messias im Zusammenhang mit seinem zweiten Kommen. Für sie war Jesus lebend in den Himmel gefahren, was einen Glauben an den Kreuzestod ausschließt. Die Nazarener, die auch die Bezeichnung Ebioniten (die Armen) trugen, sahen die Ereignisse ohne Allegorie. Das Abendmahl zum Beispiel war für sie schlicht und einfach ein gemeinsames Brotbrechen. Sie hatten keine Christologie, sie kannten keine Eucharistie und auch keinen Sühnetod.

Die Nazarener hatten ein ausgeprägtes Gesetzesverständnis,[26] sie beachteten die Sabbatgesetze,[27] befürworteten Beschneidung, befolgten strikte Tischsatzungen, nach denen sie Schweinefleisch und Verendetes mieden, und verboten Unzucht und Ehebruch. Sie befolgten einige Kulthandlungen, dazu gehörten rituelle Waschungen[28] und Gebete mit einer Qibla[29] (Gebetsausrichtung) nach Jerusalem, das Fasten des Aschura-Tages, eine Fastenzeit und Wallfahrt zur Heiligen Stadt Jerusalem.

Nazarenertum und Islam sind zwei auf den Ursprung ausgerichtete Religionen, die gegenseitig voneinander zeugen.

Von kleinen Unterschieden abgesehen in ihrer Art zu leben und ihre Religion zu praktizieren, die sich durch die unterschiedlichen zeitlichen Umstände ergeben, stimmen die Glaubensfragen und ideologischen Grundsätze der beiden Religionen – des Nazarenertums und des Islam – miteinander überein. Schließlich haben die Nazarener als Verfechter einer islamähnlichen Religion sich selbst Muslime genannt.[30]

Nach der Lehre des Islam ist diese Tatsache auch nichts Besonderes. Denn der Islam betrachtet all die von Gott Gesandten und Propheten als wahrhaftig und erklärt die ihnen offenbarten Heiligen Schriften für authentisch. Ihre Religion war eine und dieselbe, und ihre Lehren befinden sich auf einer klaren Linie. Erst nachdem die Propheten ihren Mitmenschen die Religion vollständig vorgetragen hatten, kamen Abweichungen auf.[31] So war einst das Judentum entstanden und nach ihm das Christentum.

Diese fundamental ausgerichteten Nazarener hatten es aber mit der Zeit immer schwerer als integrale Religionsgemeinschaft bestehen zu bleiben. In der Tat waren sie in den Jahrhunderten, die der apostolischen Zeit folgten, ständig der Bedrohung ausgesetzt, vom christlich-katholischen Hauptstrom absorbiert und somit vollständig aufgelöst zu werden. Und das hatte zur Folge, dass sie selbst bis zum siebenten Jahrhundert Konzessionen in Glaubens- und Kultfragen machen mussten und deshalb ebenso begannen, sich von der Religion des Messias zu entfernen.

Es mag erstaunlich klingen, aber ab dem siebenten Jahrhundert konnte schließlich dieser Prozess der Zwangskonvertierung der Nazarener zum Katholizismus dadurch aufgehalten werden, weil die Muslime die Kontrolle in diesen Ländern übernommen und ihnen Religionsfreiheit zugesagt hatten. Viele Nazarener erkannten im Islam die Fortführung ihrer eigenen Religion und im Propheten Muhammad den vom Messias vorhergesagten Endzeitpropheten[32]und konvertierten deshalb zum Islam.

[1] Im vorchristlichen Zeitalter ist kein Dorf mit dem Namen Nazareth in Galiläa bekannt, und in den ersten beiden Jahrhunderten unserer Zeitrechnung auch nicht. Der Zeitzeuge Flavius Josephus, der bis ins Detail seine Heimat Galiläa beschreibt, deutet in keiner Weise auf ein Dorf mit diesem Namen hin. Der Name Nazareth wird erst später dem Dorf gegeben, weil die Nazarener dort zu Hause gewesen waren. Aus dem 3. Jh. nach Christus gibt es dann erstmals diesen Namen in einem Schreiben von Sextus Julius Africanus und in einer Namensliste, die in Caesarea gefunden wurde.

[2] Im Arabischen stammt das Wort von folgender Wurzel ab: ن ص ر.

[3] Nasara = Nazarener.

[4] Der Heilige Koran, 3, 52.

[5]Auch wenn Epiphanius nicht viel für die Nazarenerübrig hat und sie zu den Häretikern zählt, können wir doch auch seinem Ketzerkatalog wertvolle Details über diese Gemeinde entnehmen.

[6] EPIPHANIUS, Panarion, 29, 7, 4.

[7] Christen folgten dem Paulus und werden auch Heidenchristen genannt, da sie dem griechisch-sprachigen Heidentum nahestanden.

[8] In Apg. 6, 14 wird der Messias Jesus „Nazarener“ genannt.

[9] In Apg. 11, 26 wird berichtet, dass der Begriff „Christen“ zum ersten Mal in Antiochien um das Jahr 48 n. Chr. auftaucht. Der Messias Jesus war also kein Christ und kannte den Begriff auch nicht.

[10]N. T., Brief an die Galater, 2, 20.

[11] N. T., Brief des Jakobus, 2,20 und 26.

[12] Während seiner ersten Missionsreise brachte Paulus neue Elemente aus heidnischen Kulten in die Religion des Messias ein, sowohl in Glaubensfragen als auch in der Gesetzeseinhaltung. Deshalb entstand ein Streit zwischen ihm und den Aposteln, der in Jerusalem und Antiochien ausgefochten wurde. Siehe Neues Testament, Apg. 15,1-5; Apg. 15, 39; Galater, 2, 11-13.

[13]N. T.,1 Korintherbrief, 3, 19.

[14]N. T., Brief an die Galater, 2 16.

[15] Einen interessanten Hinweis auf diese frühe Unstimmigkeit zwischen den Gemeinden liefert uns Epiphanius von Salamis (320-402), der in seinem Panarion (Ketzerkatalog) die Gemeinde der judenchristlichen Ebioniten (die Armen) als Nachfolger der Nazarener beschreibt. (siehe: The Panarion of Epiphanius of Salamis, Book I (Sects 1-46), Translated by WILLIAMS, Frank; E.J. Brill, Leiden, 1987, Seiten 132/133, § 16,8.) Epiphanius zufolge sahen die Ebioniten in Paulus von Tarsus einen griechischen Heiden, der zum Judentum konvertiert hatte, um eine Israelitin zu heiraten. Da sie nicht einwilligte, rächte er sich am Judentum und bekämpfte das jüdische Gesetz. Deshalb gründete er eine neue Religion, das Christentum.

[16]Adolf von HARNACK, Lehrbuch der Dogmengeschichte, Freiburg, 1893,Seiten 177 ff und 194 ff.

[17]Siehe: N. STENING, Wunderbare Geschichten aus dem Islam, Kapitel 4: „Entwicklung eines Gedenktages: Aschura-Passah-Ostern“.

[18]Kirchengeschichte als Missionsgeschichte, Band 1, Die Alte Kirche, H. DÖRRIE, Die Solar-Theologie in der kaiserlichen Antike, Kaiser Verlag, München, 1974, Seite 292.

[19]Kirchengeschichte als Missionsgeschichte, Band 1, Die Alte Kirche, T. KLAUSER, Der Festkalender der Alten Kirche, Kaiser Verlag, München, 1974, Seite 381.

[20]T. KLAUSER, Der Festkalender der Alten Kirche, ebda., Seite 382.

[21]Otto J.B. von CORVIN-WIERSBITZKI, Historische Denkmale des Christlichen Fanatismus, Leipzig, 1843, Seiten 135 ff.

[22] Mit „Judenchristentum“ ist allgemein das Nazarenertum gemeint, das im Gegensatz zum „Heidenchristentum“ (= Christentum) steht.

[23] SCHOEPS, H.J. (Professor für Religions- und Geistesgeschichte an der Universität Erlangen), Theologie und Geschichte des Judenchristentums, Verlag J.C.B. Mohr, 1949,Tübingen, S. 342.

[24] Siehe auch: BOUSSET, W., Kyrios Christos, Geschichte des Christusglaubens von den Anfängen des Christentums bis Irenaeus, Göttingen, 1921, Seite 57: „Nun aber sichern diese beiden Beobachtungen, dass der Terminus παιςδεου (Diener Gottes)… einen festen Platz hat, und dass er sich andererseits als judenchristlich nachweisen lässt, dem Titel ein sehr hohes Alter. Ja es muss mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass sich die Bezeichnung Jesu als des…Gottesknechtes…auf die älteste Gemeinde zurückführen lasse. Von hier aus würde sich dann ein neues Bedenken gegen das Alter des Titel „Gottessohnes“ erheben. Denn es lässt sich nicht leugnen, dass die beiden Bezeichnungen in einer eigentümlichen Spannung miteinander stehen und kaum in demselben Milieu entstanden sein können.“

[25] SCHOEPS, H.J..Theologie und Geschichte des Judenchristentums, Verlag J.C.B. Mohr, 1949,Tübingen, Seite 74: Was den Glauben der Nazarener betrifft, so waren sie Gegner „jedes Vergottungsprädikates von Jesus“.

[26] SCHOEPS, H.J. ebda., 3. Kap. „Das Gesetzesverständnis der Judenchristen“, Seiten 117ff.

[27] SCHOEPS, H.J. ebda., Seite 139.

[28] SCHOEPS, H.J. ebda., „Kapitel über Tahara-Vorschriften“, Seiten 202ff.

[29]Qibla ist im arabischen Gebrauch die Gebetsausrichtung nach Mekka. Als anverwandte Sprache kannte das Hebräische dasselbe Wort mit derselben Bedeutung, nämlich das Aufstellen der Betenden in eine gewisse Richtung, und die war zu jener Zeit Jerusalem. Siehe: SCHOEPS, H.J., ebda., Seite 141.

[30] Der Heilige Koran, 3, 52.

[31] Der Heilige Koran, 98, 4-6.

[32] Der Heilige Koran, 61, 6 / 48, 29. Siehe auch Neues Testament, Ev. n. Joh. 14, 16 und 26.