Spott und Hetze durch Karikaturen…

…und was dabei herauskommen kann!

Welch Mangel an Vernunft legen gewisse Vertreter der abendländischen und morgenländischen Welt zu Tage, wenn sie in gegenseitigem Kräftemessen aggressiv und provokativ aufeinander zustoßen. Wir erleben in den letzten Jahren zunehmend, dass in der abendländischen Gesellschaft durch Karikaturen, Comics und Videos die islamische Religion angegriffen wird.

Nun ist es ein geistloses Verhalten, das zu keinem guten Ausgang führen kann. Unklug sind diejenigen, die im Namen der Meinungsfreiheit pöbelhaft und lügnerisch provozieren, und töricht sind auch diejenigen, die sich gewaltbereit provozieren lassen. Aber wo sind diejenigen, die die Völker lenken und im Namen des Friedens einen Beitrag zum versöhnlichen Zusammenleben geben sollten?

In der Tat ist der Islam die einzige Religion, die alle Propheten und Gesandten Allahs anerkennt und ehrt.[1] Es wäre deshalb niemals denkbar, dass ein Muslim sich über Propheten wie Jakob, Moses, Jesus oder David herabsetzend äußert. Es ist ausgeschlossen, dass ein Muslim ein einziges böses Wort gegen Maria, die Mutter des Messias, gegen Zacharias oder seinen Sohn Johannes redet. Der Koran beinhaltet seinerseits zahlreiche Verse, die die Geschichten verschiedener Propheten wie Abrahams,[2] Moses,[3] Josephs[4], Jesu[5] und anderer schildern. Muslime bitten Allah grundsätzlich für jeden einzelnen der Propheten um Frieden, wenn sie diese bei ihren Namen nennen.

Was zum Beispiel den Propheten Johannes betrifft, so bewilligte ihm Allah an seinem Todestag einen Moment des Friedens[6]. Insofern war vor einigen Jahren eine Karikatur in einer okzidentalen Zeitung mit den satirischen Worten, „der Tanz der Salome“, gleichermaßen bestürzend. War doch dieser Tanz der Auslöser für die Enthauptung des Propheten unter dem Tetrarchen Herodes gewesen. Ein taktloser und respektloser Karikaturist hatte aus diesem schrecklichen Geschehen einen Spott gemacht.

In der Tat ist der Koran eine Lehrschrift, nicht nur für Muslime, sondern auch für Nicht-Muslime. Deshalb sei ein bestimmtes Ereignis wert, erwähnt zu werden, nämlich die vollständige Zerstörung des Volkes Israels durch die Hand der Römer im Jahre 70 nach Christus.

Es war die zweite Strafe.[7] Die erste hatte das Volk Israels schon sechs Jahrhunderte zuvor über sich ergehen lassen müssen, als sie die Tora gefälscht hatten.[8] Aber im Jahre siebzig nach Christus zerstörten die Römer unter General Flavius Titus, wo es nur zu zerstören gab. Ganz Jerusalem brannte nieder und die Menschen wurden massakriert. Dass die Römer mit ihren Feinden nicht glimpflich umzugehen pflegten, ist ja bekannt.[9]

Die Nazarener, die frommen Gefolgsleute des Messias, wurden gerettet, denn sie hatten sich an Jesu Worte gehalten und Palästina verlassen. Aber die ungläubigen Juden erlebten den Krieg der Römer gegen sie. Sie waren für Monate im belagerten Jerusalem eingekesselt, wo viele von ihnen zunächst im Bürgerkrieg ihr Leben gelassen hatten oder verhungert waren. Aber unzählige wurden dann nach der Erstürmung der Stadt noch gewaltsam getötet, entweder vor Ort gekreuzigt, auf dem Rückweg nach Rom hungenden Löwen vorgeworfen oder in Rom vor dem Jupitertempel geopfert. Darüber hinaus wurde eine große Anzahl Juden im gesamten Römischen Reich versklavt. Dort mussten sie das Mittelalter hindurch bis zur Neuzeit von der abendländischen katholischen Bevölkerung noch einmal zahlreiche gewaltsame Ausschreitungen hinnehmen. Es war eine totale Vernichtung gewesen. Warum?

Die Antwort auf das „Warum?“ befindet sich in der vierten Sure. Gott hat die Ungläubigen dieses Volkes gestraft, weil sie neben Verleugnung und Brechung des Bundes, neben Prophetenmord, Zinseinnahme und Unglaube auch eine enorme Lüge gegen Maria vorgebracht und verbreitet hatten.[10] Gott wollte es nicht ungestraft lassen, dass die beste aller Frauen[11], die Er als die Mutter Seines Messias erwählt hatte, des unehelichen Verhältnisses beschuldigt worden war. Dies, obwohl Gott als Beweis ihrer Unschuld den Messias als Säugling in der Wiege sprechen lassen hatte.[12] Und dieses Wunder wurde von den Ungläubigen nicht nur dementiert, sondern sie propagierten eine Lüge, eine Diffamierung, ja sie spotteten über Maria und sagten, der Vater des Messias sei ein römischer Soldat.[13]

Besinnen wir uns also und ziehen Vergleiche. Allah gewährte Maria Seinen göttlichen Schutz und bestrafte die Hetzer und Lügner.

Aber lügnerisch und hetzend sind auch die Übergriffe der letzten Jahre auf Muhammad, den Propheten des Islam. Deshalb könnte Gottes Reaktion auf die Herabwürdigung, die abendländische Karikaturisten im Schutze der sogenannten Meinungsfreiheit propagieren, ähnlich sein.

Deshalb ist es ratsam, dass so einige Karikaturisten ihre Lügen zurücknehmen, die sie über den Propheten verbreitet haben. Es ist ebenso empfehlenswert, dass sie seine Biographie zuerst lesen, um sich über seinen tatsächlichen Lebenslauf zu unterrichten. Anstatt des Spottes, der Diffamierung und der Verleumdung sollte wahrheitsgetreue und sachliche Berichterstattung maßgeblich und wegweisend sein.

[1] Der Heilige Koran, 2, 285.

[2] Der Heilige Koran, 14,5-41;  51,24-30;  37,83-113.

[3] Der Heilige Koran, 20, 9-99.

[4] Der Heilige Koran, „Sure Jusuf“ (12).

[5] Der Heilige Koran, Sure: „Die Familie Imrans“ (3), 35-59; oder Sure: „Der gedeckte Tisch“ (5), 110-120; oder Sure: „Mariam“ (19), 16-37.

[6] Der Heilige Koran, 19, 15.

[7] Der Heilige Koran, 17, 7.

[8] Im Jahre 589 vor Christus durch Nebukhodnezzor.

[9] FLAVIUS Josephus, Geschichte des jüdischen Krieges, sechstes und siebentes Kapitel.

[10]Siehe: Der Heilige Koran, 4, 156/162: „…wegen ihres (der Juden) Unglaubens und wegen ihrer Behauptung, die sie gegen Maria mit einer enormen Lüge vorbrachten…Und Wir haben den Ungläubigen unter ihnen schmerzhafte Strafe bereitet.“.

[11] Der Heilige Koran, 3, 42: „Und als die Engel sagten: ‘O Maryam, Allah hat dich auserwählt und dich rein gemacht und dich auserwählt vor den Frauen der Weltenbewohner!`“.

[12] Der Heilige Koran, 19, 29.

[13] Toledot Jeschu.